Eine traurige politische Geschichte, die man niemand wünschen kann

von Emilie Schlösser

Zwei Mordanschläge und einen Herzinfarkt, das ist die traurige Bilanz einer politischen Treibjagd, die Gemeinderätin Karin Hurrle seit fünf Jahren durchlaufen musste. Dabei wollte sie ihre politische Arbeit im Haßlocher Rathaus nur sorgfältig und pflichtbewusst ausüben. Seit fünf Jahren wird sie mit Prozessen überfrachtet, Bürger von Haßloch und der Region sind fassungslos. Wer von der Politik dahinter steckt, wird derzeit recherchiert. Eine unglaubliche Geschichte liegt bereits hinter ihr, die einem Kriminalroman ähnelt.

Was ist passiert:
Karin Hurrle wurde bei der Kommunalwahl 2004 zum ersten Mal in einem Erdrutsch in den Haßlocher Gemeinderat gewählt. Von Platz 18 wurde sie von den Haßlocher Bürgern auf Platz 6 nach vorne gewählt. Der Haßlocher SPD-Ortsverein hatte sie für die Partei ins Rennen geschickt. Pflichtbewußt und ehrlich, so wie sie das von ihrer Erziehung her kannte, versuchte sie, ihren Aufgaben im Gemeinderat gerecht zu werden, nicht immer zur Freude der männlichen Genossen. Keine „Ja-Sagerin“ und keine „Kopfnickerin“ wollte sie sein, was ihr schon zu Beginn ihrer politischen Karriere viel Ärger eingehandelt hatte. Weil sie in ihrer Partei nicht gefügig war, hat man sie kurzerhand aus der Fraktion ausgeschlossen, im Jahre 2008 ist sie aus der SPD ausgetreten und hat die politische Gruppierung Die UNABHÄNGIGEN gegründet. Ohne großen Wahlkampf zu machen, sind die UNABHÄNGIGEN im Jahre 2009 mit einem Sitz in den Gemeinderat eingezogen.

Durch die politische Treibjagd und die vielen Gerichtsprozesse, die sie als Gemeinderätin durchleben musste, hatte sie am 7. Januar 2010 einen Herzinfarkt und danach einen längeren Reha-Aufenthalt. Anstatt sie als Gemenderätin in Ruhe zu lassen, ging die politische Treibjagd ungemindert weiter. Unendliche Ordnungsgeldstrafen folgten, die einen finanziellen Schaden von noch nicht überschaubaren Dimensionen angenommen hat. Weil sie sich nicht beugen ließ, hat man ihr „Beugehaft“ und ein Ordnungsmittelgeld von 25.000 Euro auferlegt. Aber auch das konnte die Gemeinderätin nicht bremsen. Unbeugsam bleibt sie bei der Wahrheit!!

Durch Akteneinsicht der Staatsanwaltsakten kommt nun so langsam „Licht“ ins „Dunkel“. Verräter und Täter werden sichtbar und die Motive hierfür auch klarer. Wenn es auch den Anschein erweckt, dass sich alle gegen Karin Hurrle verschworen haben, letztendlich zählt das Durchhaltevermögen, weshalb ihr bald die „Tapferkeitsmedaille“ zu verleihen ist. (red.)

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